Das neue Design von TeleBärn besteht aus kräftigen Farben, weichen Formen, intelligenter Typografie. Eine serifenlose Neo-grotesque mit einer einheitlichen Strichstärke. Klar, eindeutig und unmissverständlich, ohne kühl und distanziert zu wirken.
Die farbenreiche Erscheinung als Parabel zur Vielseitigkeit des Kantons schafft eine klare Abgrenzung zu den anderen Wettbewerbern im privaten Fernsehmarkt. Dabei werden alle Anforderungen an ein modernes visuelles Erscheinungsbild mit hohem Wiedererkennungswert erfüllt.
Ausgangslage
Anfang Jahr wurden wir beauftragt das neue TeleBärn Erscheinungsbild zu gestalten. Das Briefing liess viel Freiraum, auch bezüglich Ähnlichkeit zum bisherigen Logo. Das Ziel war ganz klar ein prägnantes, eigenständiges Design zu entwickeln. Der Weg dahin war eine intensive, aber interessante Reise. Einzelne Meilensteine und Zwischenstopps möchte ich Euch nicht vorenthalten.
Was die Vorteile einer auf Bewegtbild, Design und Animation spezialisierten Produktionsfirma beim Branding im digitalen Zeitalter sind, soll ebenfalls hier aufgezeigt werden.
Die Methodik der Logogestaltung
1. Entwurfsphase
Oft gehen wir bei der Entwicklung eines neuen Designs nach dem Prinzip “Losrennen und Umfallen” vor. Das grösste Problem kommt ja, nachdem man sich inhaltlich eine Marke (Unternehmenskultur, Positionierung, Strategie und Vision) genau verinnerlicht hat und dadurch bewusst geworden ist, wie diese auszusehen hat. Ich habe oft viele Ideen zur grafischen Erscheinung, doch kann ich diese nicht intellektuell, durch reines nachdenken, herbeiführen.
Hier hilft nur eines: Logo um Logo produzieren, und zwar in Massen! Detailliertes Herausarbeiten kommt später. Um die beste Idee herauspicken zu können, benötigen wir so viele Entwürfe auf dem Tisch wie möglich.
2. Ordnen
Die Methode zur Auswahl des neuen TeleBärn On Air Designs könnte man als Eliminierung von Wahlmöglichkeiten bezeichnen. Unser ursprüngliches Exposé der Logodesignvorschläge umfasste mehrere duzend Varianten. Diese Varianten wurden in einem Punktdiagramm verortet. Die beiden Vektoren Form und Farbe bildeten die Grundlage des Diagramms.
So entwickelten sich drei konkrete Linien, bei welchen wir die verschiedenen Anwendungen durchspielten. Natürlich kommt an diesem Punkt die Frage auf, ob es nicht möglich ist, zwei Ideen zu kombinieren.
3. Panaschieren
Nachdem 2 Richtungen favorisiert wurden, beschlossen wir diese zu vereinen und an einer einzigen neuen Lösung zu arbeiten. Hierbei wurden nochmals über hundert Logos geschaffen.
4. Ausarbeiten
Bewegte Grafik als Grundlage des visuellen Erscheinungsbildes
Für mich war von Anfang an klar, dass es ein bewegtes Environment geben muss. Ein Design für TV oder Digital, das ohne Bewegung gedacht ist, hat meiner Meinung nach sein Ziel verfehlt. Da kommen mir Ausdrücke in den Sinn wie: “Moving Brands” oder “generatives Design” – ziemlich abgenutzt. Ein Logo, das immer in Bewegung ist. Toll. Wollten wir aber nicht. Eine einfache, eindeutige und unmissverständliche Anwendbarkeit sprachen dagegen. Sich ständig bewegende Logos brauchen meist mehrere Varianten für verschiedene Anwendungen (Hochformat, Querformat, Screen, Einfarbig, als kleines Icon usw.). Dies birgt die Gefahr von falschem oder unklarem Einsatz sowie komplizierten Designmanuals. Bei einem Kunden, der nicht eine ganze Abteilung zur Kontrolle der korrekten CI Anwendung zur Verfügung hat, ist Deutlichkeit oberstes Gebot.
Bewegtes Design aus Erfahrung
Bei frame eleven haben wir eine langjährige Tradition in Sachen TV Design. Ein paar Beispiele hier: TV24, TeleZueri, Retro
Dadurch haben wir ein grosses Know-how, einerseits in technischer Sicht bei der Implementierung: Es gibt diverse Einschränkungen und Workflow-Vorgaben, die eingehalten werden müssen (dazu ein Blogeintrag ev. zu einem späteren Zeitpunkt). Ein weiterer Punkt ist der bewusste Einsatz von bewegten Bildern bei der Gestaltung. Heute beobachte ich auf modernen Webseiten den vermehrten Einsatz von Animationen. Diese sind oft gut gemeint. Das Problem besteht in der überbeanspruchten Verwendung. Dasselbe geschieht bei jedem 3D Anfänger: Er will soviel wie möglich mit der Kamera rumfliegen – weil er weiss wie es geht. Nur macht das leider den Film nicht besser. Bei der Gestaltung von TeleBärn war der Anspruch mit bewegten, rein grafischen Elementen ein eigenständiges visuelles Erscheinungsbild zu kreieren, ohne dabei der Grossmäuligkeit zu verfallen.
Ich hoffe, Euch gefällt’s auch. Peace out!