Ein kurzer Bericht zum Pictoplasma Festival 2019 und zu Character Design.
Character-Design wird am Pictoplasma Festival gross geschrieben, mit Glitzer und bunt. Illustratoren, Animatoren und Interessierte aus allen Ecken pilgern jährlich zur Character-Conference im Herzen von Berlin. Das Festival bietet Screenings ausgewählter Kurzfilme, Ausstellungen, Workshops und Talks rund um das Thema der zeitgenössischen Figuren-Kunst.
Lauschig und in beinahe intimen Rahmen stellten dieses Jahr 21+ Speakers, im Babylon-Kino in Berlin Mitte, ihre neusten Werke vor und erzählten von ihre kreativen Prozessen. Eyecandy auf der ganzen Breite!
Mit dabei die gebürtige Schweizerin Felicie Haymoz, welche für beide Wes Anderson Filme «Fantastic Mr. Fox» wie auch für «Isle of dogs» den Grossteil der Charaktere entwickelte.
Was macht ein Character Designer?
Die Aufgabe eines Character-Designers ist die visuelle Gestaltung einer Figur für Animation, Werbung oder Kunst. Das Ziel hierbei ist es eine fürs Auge angenehme Form zu präsentieren. Wichtig ist, dass diese Form dem Betrachter ein lesbares Bild eines Charakters vermittelt. Dies erreicht man mit Hilfe von Mimik, Gestik, Körperhaltung, Proportionen oder Requisiten.
Ob mit Stift gezeichnet, CGI modelliert oder von Hand gestrickt, jede Technik ist erlaubt. Es mag erstaunen, wie wenig es effektiv braucht, damit ein solcher Charakter als eigenständiges Lebewesen wahrgenommen und von uns akzeptiert wird. Die Interpretation hängt dabei stark von den eigenen Erfahrungen des Betrachters ab. Je weniger in die Figur gepackt wurde, desto mehr muss dieser selbst das Gefäss füllen.
Kleiner Fun Fact: Der wohl reduzierteste Character ist gerade mal ein Pixel gross. Ein Mosquito aus dem 2-Bit Computerspiel «Minit»
Durchaus interessant war es zu sehen, wo Animation und Illustration im kommerziellen Rahmen zum Einsatz kommen können. Global gesehen werden diese im Mitteleuropäischen Raum doch eher etwas konservativ angewandt. Fotorealistisches CGI oder traditioneller Realfilm prägen dabei den Schweizer Werbe-Markt sehr stark. Etwas mehr Mut zum unkonventionelle wünsche ich mir in Zukunft.
Gluxs
Mit Gluxs hatte sich auch frame eleven 2017 an einem Projekt mit Characters im Kern versucht. Ziel war das Experiment. Stilistisch neue Wege zu gehen und gewohnte Softwares anders einsetzen. Ein kreatives Ventil, welches dem Schaffensgeist freien Lauf lässt. Das Endprodukt war eine Sammlung grösstenteils unzusammenhängender Kurzanimationen. Manche Clips mit wiederkehrenden Charakteren, andere unter einem gemeinsamen Thema wie «Lustige Namen für Friseursalons» und wiederum andere Clips mit willkürlichen Ideen in Endlosschleife. Instagram, Imgur, Facebook, Youtube und Vimeo dienten hierbei als Social Media Outlets, an denen wir unsere Reichweite messen konnten.
Überraschenderweise war es auf der Plattform Imgur, wo wir mit gesamthaft über 1,4 Mio.(!) Views unseren grössten Erfolg mit diesem Experiment verbuchen konnten.
Alle unsere veröffentlichen Clips sind hier zu finden:
https://www.instagram.com/gluxs
Eine kleine Zusammenstellung meiner Pictoplasma Favorites ist auf dem frame eleven vimeo Kanal zu sehen:
https://vimeo.com/channels/1464179
Und zu guter letzt können alle Pictoplasma Conference-Talks ab dem Jahr 2014 kostenpflichtig heruntergeladen werden: