Wir gewähren euch wieder mal einen Einblick hinter die Kulissen eines unserer Drehs für einen Webclip. Eines ganz speziellen Drehs! Einen Dreh mit Kindern. Also viel mehr Jöööö als an einem vollen Kinder-Drehtag gibt’s ja wahrscheinlich kaum! So macht arbeiten Spass. 🙂
Worum geht’s? Im Auftrag der UBS erklären uns die Grossen von morgen, wie sie sich die Zukunft vorstellen. So zumindest verspricht’s das Konzept. Was so einfach klingt, ist es im ersten Moment gar nicht. Denn Kinder tun das, was wir alle mehr tun sollten: Sie leben im Hier und Jetzt. Was ist denn überhaupt die Zukunft bitte?
Ihr merkt, ein Dreh mit Kinder will einiges anders vorbereitet haben als sonst. Wir fassen zusammen:
- Obwohl manche dieser Kinder bereits vor der Kamera gearbeitet haben, so ist es doch für alle immer wieder etwas Aufregendes. Da können viele Personen im Studio ganz schön ablenken bzw. einschüchtern. Starrt mich doch bitte nicht alle so an…! (Anmerkung: die Kinder waren alle zwischen 4- und 8-jährig.) Für uns hiess das: So wenige Personen wie möglich im Studio platzieren. Einzig die Kinderbetreuerin, der Regisseur, der Kameramann und ein (etwas versteckter) Tontechniker waren für die Kinder sichtbar. Eltern, Agentur, Kunden und restliche Produktionsmitarbeitende verfolgten die Dreharbeiten auf einem Bildschirm aus dem benachbarten Zimmer und waren nur über Ton mit dem Regisseur verbunden.
- Kinder denken noch nicht mit der gleichen Logik wie wir. Fragen brauchen anders gestellt werden als bei Erwachsenen. Zudem braucht es Geduld. Denn ihre Fantasie ist einmalig, genau so individuell ist es aber diese zu triggern. Hat man das geschafft, sprudelt dann die gesamte Bildwelt nur so aus ihren Köpfen. (Wie konnten wir Erwachsenen diese farbige Welt nur verlieren?!)
- In der Pause ist für die Protagonisten für einmal nicht die Kaffeemaschine das Unabdingbare, sondern die Spielecke. Wer schon auf Filmsets war, der weiss: Man braucht Geduld und wartet oft. Kein Problem, wir spielen doch einfach ein wenig bis es weiter geht!
Am Ende eines erfüllten Tages sind die Speicherkarten voller grandioser Einfälle von Caramelplaneten, Aliens mit 14 Augen, Raketen und Schlösser. Wie nur bringt man das jetzt in einen einzigen kurzen Webclip? Ab in die Postproduction!
Zur farbigen Postproduction
Wo beginnt man nur mit all dem Material? Kurzweilig wird der Video mit diesen Aufnahmen bestimmt. Trotzdem, ein Webclip darf nicht zu lange sein, muss ansprechend sein – auch ohne Ton dafür mit Untertitel, sonst sind die Zuschauer weg.
Für die Geschichte unseres Films ergab dies eine sehr spezifische Herausforderung: Wir mussten die Balance finden zwischen zusammenhängenden Aussagen und den vielen überraschenden – und manchmal etwas zusammenhangslosen – Einfällen der Kinder. Ja, wir mussten ihnen in ihre Fantasiewelt folgen und diese visualisieren.
Für unseren Art Director und Motion Grapher Oliver war dies alles kein Problem: „Es machte Spass sich gedanklich in die Kinder hinein zu versetzen und sich zu überlegen, wie ich das an ihrer Stelle sehen würde.“ Dies kann ich ja bereits gut nachvollziehen. Aber nachdem er weiter erklärt, dass er Weltraumgeschichten, Spaceships und schräge Ideen liebt, da wusste ich: Oliver is our man! 🙂
Seine Aufgabe:
- Die Aussagen der Kinder brauchen visuell erzählt und inhaltlich ergänzt werden.
- Das Ganze soll einer simplen, reduzierten aber doch einer sehr sympathischen Umsetzungsart folgen.
- Die Animationen dürfen auf keinen Fall von den Kindern ablenken, sondern einzig deren Aussagen ergänzen.
Einfach gesagt, manchmal nicht ganz einfach umzusetzen. Es bedurfte farblicher Feinstabstimmung zwischen den Kleidern, dem Raum und den Illustrationen. Die Platzierungen sowie die Timings der Illus waren genaustens überlegt und ausgetestet. Zu gross war die Gefahr, dass sich Bild und Inhalt sonst verzetteln.
Am Schluss steht ein in sich stimmiger Webclip, der als Einheit wahrgenommen wird und in Wirklichkeit doch von den vielen wichtigen Details lebt.
Eine kleine Bildergalerie: